Polizeiuniformen in den Schutzgebieten |
(von Arne Schöfert) | ||||||||||||||||
Deutsch-Südwestafrika Die Uniform besteht aus einem braunem weichen
Haarfilzhut, auf der hochgeschlagenen rechten Seite befindet sich
eine 5cm hohe und 5cm breite
Kaiserkrone aus vergoldetem Metall, Mütze aus braunem Sergestoff mit grünem
Mützenband und Vorstoß, brauner Sergelitewka mit Kragen aus grünem Tuch, Achselklappen
aus graugrünem Tuch und vergoldeten Kaiserkronenknöpfen, Beinkleid aus brauner
Serge mit graugrünem Vorstoß. |
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Polizeisergeant |
Polizeiwachtmeister |
Polizeiwachtmeister |
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Deutsch-Ostafrika Die Uniform der Polizeiwachtmeister besteht aus Tropenhelm mit Kakibezug, schwarzweißroter Kordel, fächerartiger deutscher Kokarde und darüber kleinem vergoldetem Reichsadler, grauer Dienstmütze mit rotem Tuchbesatzstreifen, geschlossenem Jakett aus weißem baumwollenen Köper, bzw. Kakidrell mit roten Schulterklappen und Knöpfen aus gelbem Metall mit dem Reichsadler, Beinkleider aus weißem Köper oder Kaki, Säbel wie für die Portepeeunteroffiziere der Kaiserlichen Schutztruppe vorgeschrieben, Überschnallkoppel, braunem Faustriemen mit goldener Quaste.Die Uniform der farbigen Angehörigen der Polizeitruppe ist dieselbe wie die bei der Schutztruppe , jedoch sind die Knöpfe von gelbem Metall. Auf dem linken Ärmel wird ein rotes P in weißem Feld angebracht und auf dem Tarbusch ein messingner Adler, etwas größer als bei der Schutztruppe. (Erlass des RKA vom 27.10.1906 und 16.03.1912) |
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Kamerun Bekleidung, Ausrüstung, Bewaffnung und Ausbildung sind die
gleiche wie bei der Schutztruppe. Die Uniform unterscheidet sich von der der
Schutztruppe nur durch die Verwendung gelben Metalls statt des weißen für Adler
und Knöpfe. |
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Polizeisoldat |
Polizeisoldat Kesselpauker |
Zolldienst | ||||||||||||||
Togo | ||||||||||||||||
Die Uniform der Polizeimeister ist folgende: Tropenhelm mit
der Reichskokarde oder Mütze wie für Unteroffiziere der Schutztruppe in Kamerun,
geschlossener Rock oder Kaki ohne Vorstoß mit Umlegekragen oder niedrigem gesteppten
Stehkragen, Achselschnüre von vierfach aneinandergenähter schwarz-weiß-roter
Mohairschnur, versilberte Metallknöpfe mit Reichsadler, Beinkleider aus weißem
Köper oder Kaki ohne Vorstoß, Offizierseitengewehr mit goldenem Portepee, soweit
nicht der betreffende Beamte vermöge seines militärischen Dienstgrades zum Tragen
des silbernen Portepees berechtigt ist. |
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Polizeimeister |
Polizeisoldat ab 1894 |
Polizeisoldat ab ca. 1912 |
Unteroffizier | |||||||||||||
Hauptmann Hettler geht in der
Zeitschrift für Heereskunde (91/93 Hamburg, 1936) differenziert auf die unterschiedlichen
Uniformtypen ein: |
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Deutsch-Neuguinea | ||||||||||||||||
(mit Horst Hübner) | ||||||||||||||||
Die Uniform für die Unterbeamten der Polizeitruppe ist nach Erlass des RK. vom 13.04.1912 die gleiche wie die der Polizei- wachtmeister in Deutsch-Ostafrika, jedoch sind die Besatzstreifen, Vorstöße und Schulterklappen grün. Die Bekleidung der farbigen Mannschaften besteht aus einem roten Lendentuch, das von der Seitengewehrkoppel gehalten wird und einer Kakimütze mit rotem Band, Lederschirm und Reichskokarde.Die Uniformierung der Polizeisoldaten im sogenannten „Inselgebiet“, das heißt auf den 1898 von Spanien erworbenen Karolinen und Marianen, weicht von der geschilderten des „alten Schutzgebietes“ zum Teil erheblich ab. Zu einem kurzärmeligen weißen Hemd mit drei blauen Querstreifen auf der Brust und blau eingefasstem Halsausschnitt wird entweder das rote Hüfttuch (Lava-Lava) oder eine bis zu den Waden reichenden weiße Hose getragen. Als Kopfbedeckung wird (vor allem auf den östlichen Karolinen) eine nach Art des in Südwestafrika getragenen Schutztruppenhutes hochgeschlagener Strohhut mit Reichskokarde, getragen. Die Hüte sollen aus Beständen der Ostasiatischen Besatzungsbrigade stammen, die um 1900 in China eingesetzt war. Soweit bekannt nur in Jap (westl. Karolinen) wurde eine dunkelblaue zylindrische Mütze mit schwarz-weiß-roter Paspelierung und Reichskokarde getragen. Zu Paradezwecken erhielt se einen aufgesteckten Federpuschel (siehe rechtes Bild). Als Bewaffnung diente das Mod.88 und Seitengewehr M71/84 (in den Anfängen auch M71). |
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Karolinen |
Polizeisoldat | |||||||||||||||
Samoa | ||||||||||||||||
Es besteht eine kleine Polizeitruppe (Fita-Fita) geführt von einem weißen Polizeimeister, die aus den Söhnen der Häuptlinge gebildet wird. Die Verwendung der Truppe ist wenig kriegerisch. Die Leute tun Dienst als Ehrenposten, Bootsmannschaften, Ordonanzen der verschiedenen Dienststellen, Hilfspolizisten und Postboten. Die Bekleidung besteht aus weißer Mütze mit blauem Band, weißer Jacke, weißem Lendentuch mit blauen Streifen. Die Bewaffnung ist dieselbe wie in Deutsch-Neuguinea. Neben der Fita-Fita sind als polizeiliche Vollzugs- und Sicherheitsorgane noch 20-25 Landespolizisten in Verwendung. |
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Fita-Fita |
Feldwebel |
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Kiautschou | ||||||||||||||||
In der Anfangszeit wurde die
Polizei zweigeteilt geplant. Eine Europäer und eine Chinesische Abteilung. Im
Bundesarchiv liegt
ein
Bild aus den Gründungstagen der Europäer-Polizei von 1899 mit 8 Uniformierten
vor, das hier leider aus urheberrechtlichen Gründen nicht gezeigt werden darf.
Ein Scan kann jedoch bei
redaktion@traditionsverband.de unter Stichwort „Europäerpolizei Tsingtau“
angefordert werden. Infolge der schnellen Bevölkerungszunahme wurde jedoch sehr
schnell unter einem Stab von europäischen Polizeibeamten eine Chinesentruppe
von etwa 60 Mann im Dienst der Landespolizei aufgestellt. Unter der Bezeichnung
„chinesische Polizei“ hat sie sich als unentbehrlich erwiesen und ist zur ständigen
Einrichtung der Zivilverwaltung geworden. |
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