20.03.1675
Abschluss eines Mietvertrages zwischen Friedrich Wilhelm III, dem Großen
Kurfürsten, und dem aus Middelburg in Seeland stammenden niederländischen Reeder
Benjamin Raule über die Nutzung von Schiffen zum Einsatz im Krieg gegen
Schweden.
20.02.1676 Ernennung Benjamin Raules zum Schiffsdirektor und damit zum
brandenburgischen Marinechef.
1680 - 1706 Nach Ende der Feindseligkeiten mit Schweden wird die Flotte im
kommerziellen Überseeeinsatz genutzt. Übrigens handelt es sich dabei um die
einzige Periode, in der deutsche Kolonisten mit Sklaven gehandelt haben.
17.03.1682 Zur Bündelung der brandenburgischen
Aktivitäten wird zunächst in Pillau, ab Sommer 1683 in Emden,
die „Handels-Compagnie auf denen Küsten von Guinea“ gegründet.
01.01.1683 Die im Juli 1682 nach Westafrika ausgesandten Schiffe
"Kurprinz" und "Morian" gründen unter Major von der Groeben durch Hissen
der Flagge die spätere Feste Großfriedrichsburg
am Kap der Drei Spitzen im heutigen Ghana. Mehrere Eingeborenen-Häuptlinge
stellen anschließend ihr Gebiet unter brandenburgischen Schutz.
1683 - 1717 Großfriedrichsburg wird mit den aus Europa mitgebrachten
Baumaterialien in einem gleichmäßigen
Viereck, umgeben von einem aus Stein bestehenden Hauptwall mit eingelassenen
Kasematten und vier Bastionen an
den Ecken errichtet. Hinzu kommen drei Schanzen im weiteren Umfeld.
25.01.1684
Auf Anraten Benjamin Raules wird in Emden eine „Compagnie de Marine“
unter Major du Moulin errichtet. Schon bis 1688 wurde sie zu einem
„Bataillon de Marine“ mit 4 Kompanien erweitert, aber aufgrund des sinkenden
Bedarfs ab 1692 wieder auf 2 Kompanien reduziert. Ihre Aufgabe umfasste zum
einen den Dienst auf den brandenburgischen Schiffen, dann die Gestellung des
Wachdienstes in den brandenburgischen Garnisonen in Ostfriesland (Emden und
Greetsiel) und schließlich die Gestellung der Besatzung für die
westafrikanischen Besitzungen.
01.10.1686
Auf der Suche nach einer afrikanischen Zwischenstation auf dem Weg nach
Großfriedrichsburg und dem karibischen St. Thomas erreicht Kapitän
Reers mit der leichten Fregatte "Roter Löwe" das Kap Blanco im heutigen
Mauretanien. Er nahm die Insel Arguin sowie den auf dem
gegenüberliegenden Festland gelegenen Landstreifen unter brandenburgischen
Schutz.
1686
- 1721 Noch 1686 wurde das vorgefundene alte portugiesische Kastell
von Arguin vermessen und im folgenden Jahr der Wiederaufbau begonnen. Die
neue Feste lag direkt an der steil abfallenden Küste und verfügte über einen
Umfassungswall und landseitig über drei Bastionen.
1717 Friedrich Wilhelm I. verkauft alle afrikanischen Besitzungen an die
Niederländer in Folge der hohen Verluste auf See und der starken Konkurrenz
anderer europäischer Staaten.
09.03.1721
Bevor die Niederländer die Feste Arguin übernehmen konnten, erschien am
23.02.1721 ein französisches Geschwader vor der Feste und forderte dessen
Übergabe. Als diese abgelehnt wurde, belagerten sie zunächst die Feste und
eroberten sie schließlich am 09.03.1721.
1725 Einnahme der Feste Großfriedrichsburg durch die Niederländer,
nachdem sie zunächst von den Brandenburgern verlassen, aber durch lokale Stämme
seit 1719 im Namen der vorherigen Besitzer verteidigt wurde.

Quellen:
Ulrich van der Heyden „Rote Adler
an Afrikas Küste“, Berlin 1993
Kurt Petsch „Seefahrt für Brandenburg-Preussen“, Osnabrück 1986 Hans
Szymanski „Brandenburg-Preussen zur See“, Leipzig 1939
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